Abschlussbericht (3/4)
Ein 7-rundiges Turnier in vier Tagen ist anstrengend genug....
…. da waren Ruhepausen zwischen den Runden absolut erforderlich. Die konnte man mit vielerlei (In-)Aktivitäten sinnvoll ausfüllen. Häufig wurde ein erholsames Nickerchen eingelegt, gedöst, oder....
….vor der Halle waren die wenigen Bankplätze immer schnell besetzt. Das war die „Schnuddel-, Babbel-, Laber-, Klönschnack-Ecke“, mit Relax-Effekt. Schachspieler unter sich sind immer sehr mitteilsam und nach unterhaltsamem Gequatsche, zuzüglich der Frischluft-Einwirkung, fühlte man sich für die nächste Runde wieder fit.
der Turniersaal während einer der Rundenpausen war nicht gänzlich leer
rechts - FM Uwe Kersten und Markus Hahn, vom Oberligisten Kasseler SK, hätte man gern als Turnierteilnehmer dabei gehabt, hier aber nur im Besucher-Gespräch mit Martin Werner zu sehen
auch Meisterspieler müssen wie alle Anderen Schlange stehen, um das „Kleingedruckte“ für die kommende Runde lesen zu können. Info ist alles !
Kiebitz-Variationen mit Abstands-Peilung
-Ein humorig-spiritueller Ausflug in die Sphären von Dr. Jekyll und Mr. Hyde-
Jeder Klötzchenschieber kennt sie, die Kiebitze – oder verwandelt sich oft genug selbst in einen von ihnen – a`la Dr. Jekyll und Mr. Hyde – im Gegensatz zu den furchterregenden Roman- und Filmfiguren aber in absolut harmloser Form, zwar nicht immer, aber immer öfter !
Bei den 9. Vellmarer Schachtagen waren Kiebitze in seltsamen, aber durchaus „schachturnier-üblichen Zusammenrottungen, auch Rudel genannt“, zu beobachten. Hier eine kleine Auwahl davon....
das sog. ultimative „Große Kiebitz-Rudel“ , eine Ansammlung von mehr oder weniger zahlreichen Partie-Begutachtern – angeordnet in einem kreisförmig respektvoll weiten Abstand vom Tisch des Großmeisters ! So, wie es sich gebührt.
das sog. dezimierte oder „Kleine Kiebitz-Rudel“ mit deutlich weniger Gutachtern und ebenso auch deutlich verringertem Abstand zum Tisch – für den Gutachter der Begutachter ein höchst interessantes Phänomen, das aber durchaus noch steigerungsfähig war, wie nachfolgend zu sehen....
ein vereinzelter und kuchenmampfender sog. „Isolani-Kiebitz“ in Gestalt von Uli Rehbein – welch eine kreative „neue Wortschöpfung“ aus der Welt der Klötzchenschieber. Das zieht sogar in FIDE-Kreisen Kreise !
In Sachen Abstandspeilung rückte Uli Rehbein den beiden Protagonisten am Brett jetzt schon bedenklich nahe auf die Pelle, wie unschwer zu erkennen ist ! Das ist keine Rufnähe mehr, sondern mehr Flüster-Geflüster.
Man kann es kaum glauben – das Kiebitz-Thema war noch nicht ausgereizt, fand immer noch eine weitere Fortsetzung.....und steigerte sich in bisher unbekannte Roman- und Film-Bereiche -
in die große Welt-Literatur und Cineastik-Kultur ! Ist das jetzt noch seriös
Kiebitz Uli Rehbein schlüpfte gewissermaßen aus seiner....und wieder zurück in seine eigene Haut, wandelte sich von Dr. Jekyll in Mr. Hyde, stand jetzt nicht mehr neben dem Tisch, sondern saß in sich selbst am Brett - diese häufige Schachspieler-Erscheinung hat etwas mysthisch Astrophysikal-Übersinnliches - man nennt das im Fach-Jargon „Ego-Kiebitz“ !
Der Peil-Abstand war nun zwar auf Null geschrumpft (in diesem Fall eine völlig unbeachtliche Komponente).....aber die Sache hatte jetzt einen gewaltigen Vorteil (ggf. je nach Frage und Antwort auch Nachteil) :
Uli sah als „Ego-Kiebitz“ plötzlich seinen gewinnbringenden Kombi-Zug, oder sah er ihn nicht ? Oder sah er plötzlich die unterschätzte gegnerische Angriffsattacke mit drohendem Patt ? Oder sah er sie nicht ? Wie auch immer – wie viele künftige Schachspieler-Generationen werden darüber noch (vergeblich) grübeln ? Die Kiebitz-Welt (mitsamt Dr. Jekyll und Mr. Hyde) ist und bleibt ein irrational unergründliches Universum für sich !
„Leipziger Allerlei“
Vier von sechs Preisgeld-Gewinnern aus der A-Gruppe
von 2016 waren auch diesmal dabei....
Man sah sich wieder....GM Viesturs Meijers, Philipp Humburg, FM Jobst Rüberg, Tom George. Jeder von ihnen wollte den Vorjahreserfolg von 2016 möglichst wiederholen....aber das gelang nur einem von ihnen - dem Großmeister ! Und das auch nur mit einer reichlich dicken Portion Glück, wie später zu lesen sein wird.
GM Viesturs Meijers
Philipp Humburg
FM Jobst Rüberg
Tom George
Philipp Humburg, Kasseler SK (2016 Dritter, diesmal 22. Platz mit 4,5/7 P), FM Jobst Rüberg, SV Ahlen (2016 diesmal 33. Platz mit 4,0/7 P) und Tom George,
SG Blau-Weiß Stadtilm, der sich mit 5,0/7 P und dem 12. Platz immerhin sehr gut im Vorderfeld platzieren konnte (punktgleich mit dem Fünften Ingram Braun !). Aber alle Drei mussten 2017 gg. breit aufgestellte, sehr starke Spitzen-Konkurrenz Niederlagen quittieren, und das verhinderte bessere Platzierungen.
Manche Familien-TeilnehmerInnen hatten nicht das Losglück
wie Gunnar Schnepp: Sie mussten gegeneinander antreten
Familien-Duell: Familie Geisler, Vater Stephan vs. Sohn Leon
Familien-Duell : Geschwister Theresa vs. Philipp Reitz
Familien-Duell: Brüder Lukas vs. Leonhard Rapp
Turnier-Impressionen 2017
Jan Rüggeberg
Lin Englert wild entschlossen
Manfred Heinelt kam diesmal nicht so richtig zum Zug,
die Gegner waren aber auch bärenstark
Familie Ruud und Pieter Verhoef, Niederlande
Was sagt uns der Blick von Harald Lambrecht ?
Christopher Kearns ahnt noch nichts von dem späteren Debakel in der Partie gg. Hertmut Hehn
Samuel Weber
Fam. Kanbach mit Vater Mike und den Söhnen Moritz und Tim Casimir
Katharina Reinecke
Brüder Noah und Elias Alekuzei
Die entscheidende Partie in der B-Gruppe, 7. Runde, Remis zwischen Mohamad Alhussein Saoud und Georgi Davidov
Lukas Schulze
Antonia Ziegenfuß
Olaf Papst vs. Simon Warter
die Maar-Geschwister Samuel, Patricia und Felicitas
die Spitzenpartie der 7. Runde: GM Viesturs Meijers vs. Patrick Chandler
Neben den anderen SK Vellmar-Helfern waren diese Spezialisten
die Hauptverantwortlichen für das gute Turniergelingen
Nicht immer leicht - die Last auf den Schultern von Frank Gundlach und Helmut Strutzke
Wie immer – erst die funktionierende Technik mit Olly Koeller und Helmut Schumacher lässt das Turnier brummen
die gesamte Turnier-Abwicklung mit Rundenergebnissen, Paarungstabellen, Listendrucken, Auswertungen etc. lag in den Händen von Felix Kleinschmidt und Volker Haus
Frauen und Mädchen im A-Turnier
In der schweren A-Gruppe waren auch insgesamt 5 Frauen und Mädchen beteiligt:
WFM Lara Schulze, Katharina Reinecke, Helene Flach, Antonia Ziegenfuß, und Theresa Reitz.
Am besten behauptete sich die Deutsche Jugendmeisterin 2017 U16w WFM Lara Schulze, SK Lehrte, gg. die männliche Konkurrenz. Ihr gelangen sehr gute vier Partie-Erfolge sowie ein Remis, und mit 4,5/7 P stand am Ende Platz 15 zu Buche ! Noch vor zahlreichen Elo-stärkeren männlichen Gegnern. Das war ein sehr beachtlicher Erfolg für sie, der Motivation und Ansporn sein wird für kommende schachsportliche Herausforderungen, wie bei der Jugend-Weltmeisterschaft im September 2017 ! Dafür wünschen wir Lara viel Glück und Erfolg !
WFM Lara Schulze hatte zwischenzeitlich den Sprung auf die Bühne geschafft !